Tag und Nacht, jeden Tag hast du gearbeitet.
Du warst dennoch da, ich nahm dich wahr.
Meine Albträume, meine Schlaflosigkeit hörtest du nicht.
Wer hätte sie denn verstehen sollen?
Mama sagte: Papa liebt dich.
Ich habe deinen Hang zum Schweigen geerbt.
Aber die Donnerstagnachmittage, beim Verbinden von Amour de Tiri,
Da haben wir die Hürde des Unausgesprochenen genommen.
Die Zeit, die du mir gabst, alles was du tatest, ich verstand:
Papa liebt mich sehr.
Ich war 16.
Eines Tages, ich weiß nicht mehr wann, hast du gesprochen.
Eines Tages, weil es der richtige Zeitpunkt war, hast du es gesagt.
Wahrscheinlich einer jener Tage, wo ich gefallen war.
Und ich sage es dir auch: Ich liebe dich.
Du hast alles mit mir geteilt: die Bienen und deinen gesundesten Zorn.
Deine Messlatte der Menschlichkeit ist hoch.
Sie ist mein Kompass, wenn ich verunsichert (unsicher) bin.
Ich werde diesen Brief mit meinem Namen unterschreiben,
Nicht mit dem, den du mir gabst,
Nicht, dass er mir nicht gefällt, das sei gesagt,
Ich meine den Dichternamen, den ich gewählt habe.
In deinen Augen las ich die Erlaubnis, zu sein, wer ich bin:
Dichterin, mit der Kraft einer bedingungslosen Liebe.
Ein Beitrag aus der Reihe Lieber Vater – Texte über ein prägendes Verhältnis. Übersetzung: Till Roeskens. Französisches Original