Clara Pistner (geb. 1996 in Nürnberg) studiert seit 2017 an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Sie arbeitet mit den Medien Video, Performance, Rauminstallation, Bildhauerei, Malerei, Film, Text und Zeichnung.
Clara Pistner interessiert sich für ihr individuell Wahrgenommenes, Erfahrenes, Gespürtes und Gedachtes. Dem Objektiven sowie dessen Anspruch und Möglichkeiten kritisch gegenüberstehend, sieht sich Pistner unbedingt dem Subjektiven verpflichtet – dies im Besonderen auch in Bezug auf ihr, nicht als bloße Rolle, sondern als Teil ihrer Identität begriffenes Künstlerinnentum.
Entsprechend natürlich erschien es ihr, sich mit aufgekommener Schwangerschaft mit eben jener und allen damit einhergehenden Empfindungen und Reflexionen auseinanderzusetzen. In diesem Zusammenhang entwickelte Pistner über den gesamten Verlauf ihrer Schwangerschaft hinweg eine Vielzahl verschiedener Zeichnungsserien und Malereien, die sowohl die körperlichen und mentalen Veränderungen und Bedürfnisse der Schwangeren wie auch eine eingehende Beschäftigung mit dem Themenfeld Mutterschaft in diesem frühen, der Geburt vorangestellten Zustand reflektieren.
„ohne Titel, rote Serie von Aquarellen:
schnelle Aquarelle, schnelle Gefühle, schnell aufs Blatt bringen
Körperzustände Veränderungen
konkret aber rätselhaft
Aquarelle entstehen, bei der Entstehung, durch die Entstehung, die Entstehung verstehend.“
„,Selbstportrait mit Baby im Bauch‘:
ich völlig zerflossen, abstrakt, wo fange ich an, wo ende ich? Wo höre ich auf, wo fängst du an? Du jetzt ganz konkret, immer spürbar, eindeutig da. In meinem Zentrum, im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit. Nimmst mein Bewusstsein mehr ein, als ich selbst. Was bin ich? Du bist.“