Jetzt kommt schon …

… das erste Problem, das genau mit dem zusammenhängt, worum es bei euch geht. Eigentlich wollte ich über den Ausdruck „Bei ihr kommt die Arbeit an erster und die Familie an zweiter Stelle“ schreiben, der mich traurig machen kann. Als würde ich als arbeitende Mutter mich entscheiden müssen, ob ich Mutter sein will oder Schriftstellerin. Als wären diese beiden Positionen im Leben ein derartiger Widerspruch, dass, wenn man das eine gerade lebt, das andere nicht mehr existiert, als würde das eine das andere ausschließen. Darüber wollte ich schreiben, dass mich dieser gesellschaftliche Ausschluss der Kunst innerhalb einer Mutterschaft und umgekehrt so verunsichert, dass ich sowohl an mir als Mutter als auch an mir als Schriftstellerin zweifle. Und ich wollte schreiben, wie wütend mich das macht, denn es ist meine Energie, die ich aufbringen muss, die ich vergeude, für etwas, das in unser aller Köpfe nicht mehr so getragen werden soll.
Ich habe aber die Winterferien vergessen, die es bei uns nun gibt und die bedeuten, das ältere Kind ist nicht in der Schule, und somit müssen wir uns ein bisschen neu aufteilen. Heinz fährt nach Bremen, um zu unterrichten, und ich schreibe normalerweise dann, wenn die kleine Tochter schläft, nun fahre ich aber weg mit den beiden Kindern, damit die ältere Skifahren kann, und dort könnte ich dann erst schreiben, wenn beide im Bett sind, und dann bin ich aber wohl auch sehr müde.
So ist es mit den Kindern.