meine mit dir seiende Hand

Du bist ganz. Wie du zum ersten Mal in meinem Arm liegst, mit deinem dichten Rückenflaum, fühle ich es. Du kennst Konzepte nicht wie Arroganz, Videobotschaften, Kaffeetrinken; deine Augen und Haare sind stumpf, das Dasein unterm Taglicht gibt ihnen irgendwann Glanz. Wie dunkel war es wohl unter meinem Magen? (Und auf dem Weg nach draußen? War das wie eine Dämmerung?) Ganz wie du subkutan spieltest und schliefst, ganz wie du mich in Atem hieltst, wiege ich dich jetzt ohne Not, decke dich mit fleischiger Mutterhand zu. (du hast schon eine Stimme, aber noch keinen Schrei.) Dein Vater ist rauchen. Auch er kam mir sehr lieblich und einleuchtend vor, als ich ihn erstmalig sah – glanz wie du.

Ein Beitrag aus der Reihe „pfeilend“ – Texte zu Celans Gedicht „Für Eric“.