Du machst mich oft wütend oder überforderst mich einfach, manchmal mache ich mir Sorgen, dass du nicht genug gemocht wirst, denn du willst immer gehört werden, hast ständig einen Einfall, eine Frage oder einen Witz auf den Lippen, möchtest Reaktionen sehen, redest beim Essen, beim Vorlesen, beim Schuhe anziehen und Spazierengehen. Du weißt, was du magst und nicht magst, machst wenig Kompromisse, bist oft erschüttert über schlechtes menschliches Verhalten, freust dich kurz darauf über ein Easteregg. In vielem war ich ganz wie du, und deute die Reaktionen der Erwachsenen rückblickend neu. Weiß nicht, ob ich das lustig, schön oder traurig finden soll.
Ein Beitrag aus der Reihe „pfeilend“ – Texte zu Celans Gedicht „Für Eric“.