Milch

Mit Schmerzen sollst du Kinder gebären und so weiter, bla bla bla.
Sage: „Hatte mir das Kinder-Bekommen einfacher vorgestellt.“
Sage: „Hatte mir das Kinder-Haben weniger anstrengend vorgestellt.“
Sage: „Hatte mir den Bauch schon so einverleibt, bin ganz leer jetzt. Man könnte eine Feder fallen hören in mir drin.“
Schlafend schmatzt das Kind und will und will und fordert ein und ist nicht still, solange es nicht stillt, still, still, still, weil die Mama schlafen will! Werde vom Oxytocin geweckt, nachdem das Oxytocin vom Schmatzen des Kindes geweckt wurde. Der Körper sagt: Dein Kind will saugen, dein Kind will deine Brust, wach auf, auch wenn’s bloß die Flasche wird!
Der Vater hört den Panzer nicht durchs Schlafzimmer rollen. Der Vater schläft wie ein Stein. Sogar sein Weckertraining wird vereitelt vom guten Schlaf. Morgens prahlt die Energie des Vaters mit Tiefschlaf. Doch je mehr er sich kümmert, desto mehr holt auch ihn das Oxytocin ein.

Hormone sind nicht, Hormone werden.

Und das Kind ist vier Monate alt und fünf Monate alt wird es sein und sechs und es wird da sein, klopf auf Holz, wird es immer da sein, während wir da sind. Wir: In den Hauptrollen zwei mit Bewegungen, die noch kaum von der Hand gehen, und Bezeichnungen, die kaum schon über die Lippen kommen wollen: Vater und Papa. Und Mutter und Mama.

Mama!

Auszug aus einem längeren Text mit Videoarbeit