Erinnerungsblitzen, Gegenwartslugen. Im Café. Wie ich dort sitze. Wie ich dort stehe. Je nachdem. Hinter oder vor der Theke. Noch lieber hinter der Theke. Seit Jahren. Jahrzehnten. Mit Unterbrechungen. Natürlich. Verbindungen. Damals, schwanger. Hinter der Theke. So ein schönes Gefühl. Mit dem Kind im Bauch unter Menschen. Ein Wort, eine Frage, einen Blick in der Hand. Meine Vergangenheit auch. Steht dort. Immer noch. In Bars, Kneipen, Cafés. An unterschiedlichsten Orten. Zu unterschiedlichsten Zeiten. Nachts, wenn man die Stadt dann kurz für sich allein hatte. Morgens, wenn der Raum noch nicht weiß, wer alles in ihm sitzen wird, welche Gespräche zu hören sein werden. All das, um das Studium, die Promotion, den Lebensunterhalt mitzufinanzieren. Immer inmitten von wunderbaren Menschen. Begegnungen. Den unterschiedlichsten Sprachen, Verliebtheiten auch. Elfriede Gerstls „wer ist denn schon zuhause bei sich“ im Kopf, im Körper, auch das. Im Café. Manchmal hinter, manchmal vor der Theke.
Welche Bedeutung haben Cafés für dich, seit du Kinder hast?
Immer die gleiche Bedeutung: Orte, die ich mag. Die mir so wichtig sind. Manchmal, um dort allein unter Menschen schreiben zu können. Manchmal, um einfach mit Menschen zu sein. Oder mit meinen Kindern. Damals, als sie noch klein waren. Die oftmals den Blick geändert haben, wie laut, wie hektisch etwas sein kann. Wie wenig Platz auch für einen Kinderwagen, ein Spielzeug oder zum Rumlaufen. Wie ruhig, wie schön aber manchmal auch gemeinsame Zeit an so einem Ort sein kann.
Wie verändert es deine Café-Zeit, wenn deine Kinder mit dabei sind?
Oh. Ich muss retrospektiv antworten. Früher war ich oft froh, wenn sie dabei waren. Weil ich es sehr mochte, mit ihnen unterwegs zu sein. Gemeinsam zu sitzen und zu sehen, was um einen, um uns passiert. Diese körperliche Verbundenheit auch. Und jetzt bin ich froh, wenn sie vorbeikommen. Wenn sie in unserem Lädchen-Projekt nach der Schule oder einfach so aufschlagen. Mittagessen. Erzählen. Etwas fragen. Oder einfach nur mit sich selbst sind, während ich arbeite, die anderen Leute bediene. Schön ist das zu sehen, wie sie dort sitzen. Einem entwachsen, die Welt auf ihre eigene Art und Weise mitgestalten.
Eine Kooperation mit Café Entropy – Literatur- und Fotoblog.