Ein Kreis nackter Babys in einem warmen Raum. Weil gerade Winter ist, bin ich mit den T-Shirts aus der Übung. Hätte lieber etwas anderes an. Aber es geht sowieso nicht um mich, sondern um mein Baby, das fünf Monate alt ist und heute unruhig. Wir hatten eine schwierige PEKiP-Stunde, sind gemeinsam aus dem Gleichgewicht geraten. Ich weiß nicht, wer von uns beiden zuerst nervös wurde. Schon die Kursanfangszeit passte heute nicht. Das Baby war weder satt noch ausgeschlafen, als wir überstürzt aufbrachen. Aber ich nehme den Kurs ernst, alle sieben Mütter und ein Vater buchen Kurs um Kurs, bis ihre gleichaltrigen Babys fast ein Jahr alt sind. Acht Monate altersgerechte Spielanregungen, Babys, die sich ohne Windeln besser bewegen können, Eltern, die ständig Pfützen aufwischen. Ein paar der Spielzeuge gefallen auch meinem Baby. Oft gehen meine Blicke zu den anderen Müttern und ihren Babys und ich frage mich, welchen tollen Job die Mutter des Babys hat, das mit seinem Vater da ist. Ich habe keine Arbeit. Letzte Woche kam wieder eine Absage auf eine Bewerbung für ein Promotionsstipendium. Nach meinem Beruf gefragt, lasse ich einige „Eigentlichs“ und „Vielleichts“ fallen, versuche souverän zu klingen. Mein sonst in den Augen der Kursleitern fast zu entspanntes Baby weint heute so viel, dass ich die meiste Zeit mit ihm am Rand sitze. Auf die Frage, was los ist, zucke ich nur die Achseln, „schlechter Tag“. Am Ende, beim Anziehen, schreit mein Baby mit hochrotem Kopf und ich schwitze. In diesem Moment merke ich, dass irgendetwas mit mir nicht stimmt. Ich kann kaum reagieren, nicht richtig denken, mich zu keiner Handlung entschließen, bin äußerlich wie eingefroren und innerlich voller Panik.