Gerbergasse hoch, Amalienstraße runter und einmal quer über den Schlosshof. Um den Springbrunnen und zurück. Der Kinderwagen, das Kind und ich: Wir ruckeln uns durch die Route. Nur hier gibt es durchgängig Kopfsteinpflaster. Und Kopfsteinpflaster ist key für den Mittagsschlaf: Untergrund, Grundlage, Grundstein.
Die Räder rattern.
Ein älterer Herr, der im Schlosshof Kaffee trinkt, blickt auf.
Würde das Kind in seinem Bett nicht besser schlafen?
Im Zweifelsfall Fläschchen statt Stillen, das sättigt.
Ich warte auf den Moment, in dem das Blinzeln länger wird.
Eine Frau im Kostüm wirft eine Münze in den Brunnen.
Im Zweifelsfall ruhig mal schreien lassen.
Auch ich hätte einen Wunsch.
Ich halte Ausschau nach einer Bank, auf die ich mich setzen kann, wenn der Schlaf sich vor die Mittagssonne schiebt.
Mit Buch (zum Lesen), Notizbuch und Stift (zum Schreiben).
Die Mutter aus der Krabbelgruppe, deren Kind seit Monaten durch- und im Bett schläft, winkt mir zu. Gute Ratschläge inklusive. Pucken solltest du mal versuchen. Rituale. Feste Zeiten. Ein Fellchen. Ich kann nicht anhalten. Amalienstraße hoch, Gerbergasse runter. Das Kind schließt die Augen. Keine Bank in Sicht. Im Zweifelsfall: Selber schuld.